Erfahrungsbericht einer Angehörigen

Als mein Mann 2016 mit 61 Jahren die Diagnose Alzheimer bekam, war das ein gewaltiger Schock für uns. Unser Leben würde sich nicht so gestalten, wie wir es uns erhofft hatten. Fragen über Fragen…

Umso wichtiger war es, dass wir durch eine Demenzsprechstunde und bei unserem Neurologen ausgelegte Flyer auf die Arbeit der Gruppe Füreinander aufmerksam wurden. Die Gruppe Füreinander bietet stundenweise eine fachlich geleitete Betreuung für an Demenz erkrankte Personen. Mit ergotherapeutischen Maßnahmen, gemeinsamen Beschäftigungen wie Singen, Basteln, Frühstücken, Erzählen, Tanzen und Bewegung werden die Besucher animiert und aktiviert. Natürlich waren wir sehr aufgeregt vor unserem ersten Besuch, aber es zeigte sich schnell, dass dazu kein Grund bestand. Wir kamen in helle, in fröhlichen Farben gestaltete Räume und wir wurden sehr freundlich aufgenommen. Ich konnte meinen Mann mit einem guten Gefühl für einige Stunden in dieser Gruppe lassen. Er selbst hat sich schnell eingefunden und geht bis heute gerne in seine Gruppe. Er fühlt sich dort sicher und geborgen. Im Laufe der Zeit haben sich kleine Freundschaften entwickelt. Ich erinnere mich gerne an unsere erste Weihnachtsfeier in der Gruppe Füreinander. Als mein Mann aufgerufen wurde und seine persönliche Weihnachtstüte erhielt, bedankte er sich mit den Worten: „Ihr seid jetzt ein Teil meiner Familie“.

Sicher, auch die Gruppe Füreinander kann die Demenz meines Mannes nicht aufhalten. Aber Sie trägt dazu bei, dass er aktiv bleibt, positive Erlebnisse hat und Bestätigung erfährt.

Auch für mich als pflegende Angehörige ist die Gruppe Füreinander sehr wichtig. Zum einen ist es immer wieder eine große Entlastung, meinen Mann für einige Stunden in kompetenter Obhut zu wissen. Zum anderen habe ich in der Angehörigengruppe, die sich alle 4 Wochen trifft, eine große Hilfe gefunden. Hier haben die Teilnehmer unter professioneller Anleitung die Möglichkeit sich auszutauschen. Für mich bedeutet das, ich kann mir in der Gewissheit strengster Vertraulichkeit meine Sorgen und Ängste von der Seele reden. Ich lerne aus den Berichten und Erfahrungen der anderen Angehörigen. Ich erhalte hilfreiche Hinweise und auch ganz praktische Tipps. Ich bin nicht allein!

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